Seine Musik sei so vielseitig, dass man meinen könne, jedes seiner Werke stamme von einem anderen Komponisten. So schwärmte ein Zeitgenosse von Alessandro Scarlatti. Und doch entfaltete der neapolitanische Meister einen ganz eigenen Stil. Scarlattis facettenreichem "Universum" waren die Blockflötistin Dorothee Oberlinger und der Sopranist Bruno de Sá beim Festival Alte Musik Knechtsteden auf der Spur. In ihrer Hommage zum 300. Todestag zeigten sie ihn als Komponisten von effektvollen Instrumental- und Vokalwerken, die mal vor Virtuosität sprühen, mal durch innige Ausdruckskraft berühren. Da wundert es nicht, dass Johann Adolph Hasse seinen Lehrer Scarlatti für den "größten Meister der Harmonie in Italien, mithin auf der ganzen Welt" hielt.